Klarstellung zum Begriff Grundschrift
Es gibt heute eine Vielzahl verschiedener Buchstabenformen und Schriftarten. In der Zeit als Buchtexte noch mit Bleibuchstaben von Hand gesetzt wurden, benötigte man für den Mengentext (auch Massentext oder Fließtext) eine große Zahl von Bleibuchstaben in der Schriftgröße 8-12 pt. Der Fließtext eines Buches muss gut lesbar sein. Im Vergleich dazu gibt es dann die Hervorhebungen, z.B. für Überschriften oder bestimmte Absätze. Dafür wurden größere oder kursiv gestellte Bleibuchstaben in der Schrift des Massentextes benötigt.
Den Begriff Grundschrift hat bereits Gutenberg für seine 42-zeilige Bibel verwendet. Er bezeichnete damit den Schriftstil, der innerhalb seiner Schriftsatzarbeit überwiegend, durchgängig und unabhängig von Auszeichnungen für den Mengentext verwendet wird. In der folgenden Periode des materiellen Schriftsatzes (Bleisatz) entstand alternativ der Begriff „Brotschrift”€. Der Ursprung dieser Bezeichnung stammt aus der Zeit vor der Einführung von Tarifverträgen oder Stundenlöhnen, als Schriftsetzer noch nach der Menge des Satzes bezahlt wurden und mit der Brotschrift (Grundschrift) ihr „€tägliches Brot” verdienten.
Für jede Schriftart (mit oder ohne Serifen, gleich welche Grundform) gibt es also die Bezeichnung Grundschrift für die Schriftgrößen 8-12 pt. Heute gilt vielfach die englische Bezeichnung: basic font.
Eine eigene Schriftart mit der Bezeichnung Grundschrift gab es bis Mitte 2009 nicht. Die Schriftexperten des Schulschriften-Fachverlages Medienwerkstatt Mühlacker wählten dann erstmalig für eine leicht kursiv gestellte Druckschrift diesen Namen als Schriftartenbezeichnung. Zu den bekannten Schuldruckschriften mit den Bezeichnungen (Druckschrift Nord, Druckschrift Süd und Bayerndruck) ist somit eine weitere Ausgangsdruckschrift entstanden, mit der die Kinder eine Grundlage haben, die eigene Handschrift zu entwickeln.
Durch die leichte Kursivstellung der Druckbuchstaben entsteht eine größere Nähe zu einer späteren schwungvollen Handschrift, bei der die Kinder ganz individuelle einzelne Buchstaben miteinander verbinden. Diese Buchstabenverbindungen einzelner Kleinbuchstaben ähneln dann sehr stark den bekannten Formen bei der Lateinischen Ausgangsschrift und bei der Schulausgangsschrift.
Der Begriff Grundschrift als eigenständiger Name für eine Schriftart ist gerade im Schulbereich pädagogisch und didaktisch sehr sinnvoll, weil die Bezeichnung die Schrift benennen, mit der Kinder von Anfang an (von Grund auf) das handschriftliche Schreiben lernen.
Seit 2011 ist diese Schriftbezeichnung auch offiziell von Lehrerverbänden übernommen worden und wird auch von Schulbehörden in Lehrplänen (z.B. Hamburg) offiziell verwendet.
Mit der Entwicklung der Grundschrift und dem neuen Schriftvorschlag der Schulschriftfachleute aus der Medienwerkstatt Mühlacker wird auch das Ziel verfolgt, die bisherigen schreibdidaktischen Konzepte um eine weitere Variante zu ergänzen:
Die Grundschrift der Medienwerkstatt Mühlacker unterscheidet sich von anderen Grundschriftvorschlägen, die zeitlich später entstanden sind, vor allem in folgenden Punkten:
Kinder benötigen auch bei der Grundschrift zumindest in der Anfangsphase die Orientierungsmöglichkeiten in Lineaturen und vielfältige Übungsformen zum Nachspuren wie outline, punktiert, usw.
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